Das Nutztier als Mitgeschöpf
Herausforderung für eine Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Tiere sind unsere Mitgeschöpfe.
Dieser Satz erfreut sich seit geraumer Zeit hoher Zustimmung. Bei Heimtieren wie Hund und Katze ist der Begriff der Mitgeschöpflichkeit, der Wertschätzung und Anerkennung transportiert, dabei unmittelbar einleuchtend. Aber wie steht es bei den Nutztieren?
Nie zuvor in seiner Geschichte hat der Mensch so viele Nutztiere gehalten wie in der Gegenwart – zugleich ist Nutztierhaltung gesellschaftlich umstritten wie vielleicht noch nie. Was bedeutet es, Nutztiere, die Ressource für menschliche Zwecke sind, als Mitgeschöpfe zu verstehen? Ist dies bloß Ausdruck von Heuchelei
? Liegt zwischen den Begriffen Nutztier
und Mitgeschöpf
also eine Spannung, die nicht zu befrieden ist? Oder laufen wir als Gesellschaft schlicht Gefahr, den Bezug zur Nutztierhaltung zur Gänze zu verlieren? Wie ist damit umzugehen, dass sich die gesellschaftliche Debatte rund um Nutztiere immer weiter zuspitzt? Wie können hierbei Sackgassen vermieden und zukunftsfähige Wege eingeschlagen werden?
Fragen wie diese sollen im Rahmen der Tagung aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wie auch von unterschiedlichen handelnden Akteuren im beschriebenen Spannungsfeld gemeinsam diskutiert werden.