Ringelschwanz in der Praxis – so funktioniert´s – so funktioniert’s nicht
Eine Veranstaltung für Tierärzte, Landwirte und Berater in der AVA
Unsere Gesellschaft sieht Tierhaltung und Tierhaltungsverfahren im Rahmen des Tierschutzes immer problematischer. Unter Tierschutz versteht man, was (rechtlich) getan wird, um Schmerzen, Leiden und Schäden beim Tier zu vermeiden und das Wohlbefinden zu sichern. Insbesondere die nichtkurativen Eingriffe bei Nutztieren sollen zügig beendet werden. Eines ist ganz gewiss sicher: Das Kupieren der Schweineschwänze wird über kurz oder lang über den politischen Weg verboten werden. Dieser Herausforderung müssen sich Landwirtschaft und Tiermedizin unverzüglich stellen, denn Politik, Verwaltung und Wirtschaft geben hier den Weg vor. Natürlich ist allen bewusst, dass Caudophagien (Schwanzbeißen) multifaktorielle Ursachen haben, für deren Vermeidung es keine allgemeingültigen Lösungen geben wird. Jeder einzelne Tierhalter braucht also betriebsindividuelle Lösungen zur Prophylaxe, aber auch Metaphylaxe der Oto- und Caudophagien (Ohren- und Schwanzbeißen). Aus der Praxis wissen wir, dass unverzüglich gehandelt werden muss, falls die Phagiesymptomatik im Stall auftritt.
Gerne wird Norwegen immer wieder als Vorbildsland
in Sachen Schweinehaltung (auch Ringelschwanz) und Antibiotikagebrauch genannt. Wir haben 2 Fachleute aus Norwegen eingeladen, die uns darüber berichten sollen. Ist Norwegen diesbezüglich wirklich ein Vorbildsland
? und können wir norwegische Erfahrungen übernehmen?
Lösungsfindungen sind gefragt, und natürlich denkt die Politik schon über Fristen und messbare Schritte einer praktikablen Umsetzung nach. Die Lebensmittelindustrie wird über kurz oder lang nur noch Tiere vermarkten, bei denen keine nichtkurativen Eingriffe vorgenommen wurden.
Landwirte und Tierärzte sind unverzüglich gefragt, den Schweinebetrieben Lösungsvorschläge und Lösungen anzubieten, um Caudophagien zu verhindern, bzw. zu beenden.
Auf der AVA-Veranstaltung Ringelschwanz in der Praxis – so funktioniert´s – so funktioniert’s nicht
wollen wir uns mit den unterschiedlichen Bund- und Länderinitiativen zur Vermeidung nichtkurativer Eingriffe beim Schwein (hier Caudophagie) auseinandersetzen. Hierzu haben wir maßgebliche Referenten gewinnen können, die federführend in diese Projekte involviert sind. Wir diskutieren über die Risikoanalysen nicht kupierter Schwänze; werden Strategien und Konzepte vorstellen, dieser Caudophagieproblematik Herr
zu werden. Tiersignale, Thermoregulation der Tiere und Hitzestress sind Schlagwörter, die in dieser Diskussion eine immense Bedeutung haben.
Praktische Erfahrungen zum Ringelschwanz
werden einfließen, um den Teilnehmern, Tierärzten und Landwirten, direkt und praxisnah Handwerkszeug an die Hand zu geben, Betriebe entsprechend erfolgreich beraten zu können. 2 Schweinepraktiker kommen zu Wort, die seit geraumer Zeit das Kupieren der Schweineschwänze aus ihrem Betrieb verbannt haben. Was gerade diese Betriebsleiter zur Sache zu sagen haben, sollten wir uns unbedingt anhören und gemeinsam diskutieren. Können wir von den Norwegern in Sachen Kaudophagie (und Antibiotikagebrauch) noch lernen? Die norwegischen Vorträge erwarten wir mit großer Spannung. Ist da alles besser
?
Denken Sie daran: Das Kupieren der Schweineschwänze wird über den politischen Weg verboten werden.
Programm ab 09.30 Uhr
Ernst-Günther Hellwig, Horstmar-Leer
Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Friedhelm Jaeger / Dr. Sarah Pütz, Düsseldorf
Heutige und zukünftige Anforderungen an Tierschutz, am Beispiel des Ringelschwanzes
Dr. Lars Schrader, Celle
Projekte und Strategien zum Ausstieg aus dem Schwänzekürzen in Deutschland
Dr. Anja Eisenack, Nideggen
Ringelschwanzprojekt NRW und seine Folgen für die Praktiker
Dr. Astrid vom Brocke, Landwirtschaftskammer NRW
Risikoanalyse Langschwanz: Strategie und Konzept zur Reduzierung der Caudophagieproblematik
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
Dipl.-Ing. agr. Mirjam Lechner, Herrieden
Tiersignale zur Thematik der Caudophagie
Johannes Hofrogge, Spelle
Kupierverzicht in der Praxis – Ein Ferkelerzeuger berichtet
Dipl.-Ing. agr. Mirjam Lechner, Herrieden
Thermoregulation und Hitzestress
Andreas Burtscher, Österreich
Betriebsanleitung für Schweine mit Ringelschwanz – Ein Landwirt und Berater berichtet über seine Erfahrungen
18.00 – 18.45 Uhr Pause mit Snack
Dr. Torunn Aasmundstad, Topigs Norsvin (Norwegen)
Schweinezucht im Kontext gesellschaftlicher Ansprüche und Erwartungen – was läuft
in Norwegen?
Harald Bøhnsdalen, Farmer aus Norwegen
Praktische Erfahrungen bei der Umsetzung politischer und gesellschaftlicher Vorgaben - Was funktioniert, was funktioniert nicht?
20.45 – 21.00 Uhr
Resümee der Veranstaltung
Ende 21.00 Uhr
Termin: Freitag, 06. November 2015 ab 09.30 Uhr
Zielgruppe: Tierärzte, Landwirte und Berater
ATF-Anerkennung: 6 Stunden
Seminargebühr: 155,00€ + MwSt. incl. bekannter AVA-Verpflegung
Ort: Seminargebäude der Agrar- und Veterinär- Akademie
(AVA), Dorfstraße 5, 48612 Horstmar-Leer (Münsterland)
Tel.: (02551) 7878, Fax: (02551) 834300,
Email: info@ava1.de www.ava1.de