DEHOGA betreibt Polemik auf dem Rücken der Tierhalter
Gaststättenverband: Fleischindustrie wird zum Risiko für Gastronomie
so lautet der Titel eines Beitrages, der in der gestrigen Ausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung abgedruckt wurde.
Darin wird der Geschäftsführer des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes im Raum Osnabrück-Emsland (Dehoga) Dieter Westerkamp u.a. folgendermaßen zitiert: Die industrielle, dicht gedrängte Haltung von Geflügel und Schweinen und die Verabreichung von Medikamenten steigere für Gastronomen das Risiko, mit eingekauftem Fleisch und Eiern Salmonellen oder antibiotikaresistente Erreger in ihre Küchen zu bekommen.
Und weiter heißt es in dem Beitrag: Um die Gefahr zu verringern, entscheiden sich nach Westerkamps Beobachtung immer mehr Gastwirte gegen Fleisch aus Massenproduktion und kaufen möglichst nur noch bei regionalen, ihnen persönlich bekannten Herstellern. Häufig seien dies zugleich Bio-Produzenten.
Dreiste Falschinformation
Wer nur ein wenig Sachkunde hat, reibt sich die Augen, mit welcher Dreistigkeit hier Polemik auf dem Rücken der Tierhalter ausgetragen wird und wie hier Leser falsch informiert werden. Es wird der Eindruck erweckt, dass Produkte aus konventioneller Haltung ein besonderes gesundheitliches Risiko mit sich bringen, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Warum gibt es wohl ein aufwändiges Salmonellenmonitoring im Rahmen der Qualitätssicherung (QS) in der Schweinehaltung? Warum gibt es wohl komplizierte Hygienekonzepte bei der Schlachtung und Verarbeitung der Produkte? Die Professionalität in der Erzeugung und Verarbeitung von Fleisch macht die hohen Hygienestandards überhaupt erst möglich – mit dem Ergebnis, dass die konventionellen Produkte aus der Tierhaltung noch nie so sicher waren, wie sie heute sind.
Ihre Reaktion ist gefragt
Die ISN kritisiert auf das schärfste die unsachliche Polemik des Dehoga-Geschäftsführers. Genauso kritisiert die ISN die redaktionelle Fehlleistung des Autors Christian Schaudwet, der dieser Polemik unreflektiert und scheinbar ohne saubere Recherche der Fakten viel Raum in der Presse gegeben hat.