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28.08.2025rss_feed

Großbritannien: Weniger Importe und mehr Exporte von Schweinefleisch

© Canva

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Großbritanniens Schweinefleischhandel hat sich im ersten Halbjahr 2025 verschoben: Während die Importe gesunken sind, legten die Exporte zu. Besonders Deutschland ist vom Rückgang betroffen – während China verstärkt britische Nebenprodukte nachfragt.

 

Laut aktuellen Zahlen der britischen Branchenorganisation AHDB sind die Importe von Schweinefleisch nach Großbritannien im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4 % zurückgegangen, während die Schweinefleischexporte um 5,2 % angestiegen sind.

 

Schweinefleischimporte aus Deutschland deutlich gesunken

Großbritannien importierte von Januar bis Juni 2025 etwa 371.000 Tonnen Schweinefleisch. Das waren ca. 17.000 Tonnen bzw. 4,4 % weniger als von Januar bis Juni 2024. Der überwiegende Teil wird dabei als frische Ware aus der EU bezogen, wobei Dänemark (ca. 80.000 Tonnen) und die Niederlande (ca. 72.000 Tonnen) die wichtigsten Lieferländer bleiben. Die Einfuhren aus beiden Ländern blieben weitgehend stabil. Dagegen sank die Einfuhrmenge aus Deutschland deutlich von ca. 70.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2024 auf nur noch knapp 43.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2025. Das entspricht einem Rückgang um fast 40 %. Grund dafür war die zu Jahresbeginn verhängte Einfuhrsperre für deutsches Schweinefleisch nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bei Wasserbüffeln in Mecklenburg-Vorpommern.

 

China treibt Exportwachstum an

Auf der Exportseite verzeichnete Großbritannien im ersten Halbjahr 2025 ein Plus von 5,2 %. Insbesondere der Absatz von gefrorenem Schweinefleisch, Würstchen und Nebenprodukten legte zu. Die Exporte nach China stiegen um 24,6 %, was vor allem auf eine verstärkte Nachfrage nach Nebenprodukten zurückzuführen ist.

 

Heimische Produktion steigt – Investitionen bleiben aus

Parallel zu den Verschiebungen im Außenhandel steigt die britische Schweinefleischerzeugung leicht an. Für das Jahr 2025 erwartet die AHDB eine Gesamtproduktion von 988.000 Tonnen Schweinefleisch, was einem Anstieg von 2,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für 2026 wird ein moderateres Wachstum von 1,6 % prognostiziert, das vor allem auf höhere Schlachtgewichte und einen leichten Anstieg der Schlachtzahlen zurückzuführen ist.
Trotz der positiven wirtschaftlichen Lage in der Schweinehaltung rechnet die AHDB kurzfristig nicht mit weiteren Investitionen – unter anderem aufgrund volatiler Preise und geopolitischer Unsicherheiten.