Update Perleberg: Wegfallende Schlachthaken müssen schnell aufgefangen werden

In Ostdeutschland droht ein regionaler Schweinestau, wenn die wegfallenden Schlachthaken in Perleberg nicht aufgefangen werden (Bild ©Canva)

Über die beabsichtigte Schließung des Schlachtbetriebes Perleberg hatten wir bereits in einem Sondermarktbericht und hier im Schweine.net informiert. Nach unseren aktuellen Informationen fallen durch die Schließung dieses Standortes rund 20.000 Schweineschlachtungen je Woche weg.

Doch keine zweite Schicht in Weißenfels?

Wir hatten zudem darüber berichtet, dass das Unternehmen Tönnies angekündigt hat, am Standort Weißenfels die Kapazitäten durch eine zweite Schicht auszuweiten – bisher läuft die Schlachtung dort im Einschichtbetrieb. Nun erreichen uns Meldungen, wonach sich die Schlachterweiterung verzögern soll. Damit können freiwerdende Schlachtmengen aus Perleberg nicht so einfach aufgenommen werden. Unter dieser Voraussetzung droht in den nächsten Monaten ein deutlicher Engpass bei den Schlachtkapazitäten in Ostdeutschland. Denn unsere Recherchen zeigen, dass dort lediglich Weißenfels derzeit die technischen und logistischen Voraussetzungen bietet, kurzfristig zusätzliche Mengen zu übernehmen - sofern dort eine entsprechende betriebliche Entscheidung zur Erweiterung getroffen würde. Da die Feiertagskonstellation im Hinblick auf die verbleibenden Schlachttage in diesem Jahr ohnehin schwierig ist, droht bei fehlender Kompensation der Schlachthaken in Perleberg regional ein Schweinestau.

Schlachtkapazitäten jetzt ausweiten!

Wir fordern daher die Verantwortlichen bei Tönnies mit Nachdruck auf, kurzfristig eine Erhöhung der Schlachtkapazitäten – insbesondere in Weißenfels – zu prüfen und umzusetzen, um die sonst zu erwartenden regionalen Schlachtengpässe auszugleichen. Wir fordern natürlich auch alle anderen Schlachtunternehmen auf, ihre Zusagen zur Ausweitung der Schlachtungen einzuhalten oder ggf. sogar noch zu erweitern.