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17.07.2013rss_feed

Sächsische Grüne antworten: Mit pauschaler Kritik – Lösungen Fehlanzeige

Die Grünen aus Sachsen haben auf den an sie adressierten offenen Brief des ISN-Vorsitzenden Heinrich Dierkes geantwortet. Dierkes hatte in dem Brief das Vorgehen der sächsischen Grünen scharf kritisiert, die Standorte von genehmigten Tierhaltungsanlagen (bzw. auch von solchen, für die eine Genehmigung beantragt wurde) mit Namen, Ort und Stallplätzen zu veröffentlichen. Die Parteisprecher der Grünen in Sachsen Dr. Claudia Maicher und Volkmar Zschocke bestätigen in ihrem Schreiben an Dierkes ihre Pauschalkritik gegenüber der Tierhaltung und fordern mehr Transparenz – wirkliche Lösungen bieten sie aber nicht an.


Heinrich Dierkes, ISN-Vorsitzender

Heinrich Dierkes, ISN-Vorsitzender

Dierkes bietet erneut Dialog an

Der ISN-Vorsitzende hat den Grünen in Sachsen erneut geschrieben und sie aufgefordert, sich kundig zu machen und bietet ihnen erneut den Dialog an. Mit dieser dogmatisch ideologischen Einstellung und Ihrer reinen Verhinderungstaktik werden Sie keine Lösung finden, schreibt Dierkes an die Grünen und kritisiert erneut die Veröffentlichung der Daten auf deren Seite. Wie diese pauschale Kritik wirkt, so schreibt Dierkes in seiner Antwort, haben Sie vielleicht an einem Beitrag in der Bild-Zeitung gesehen. Diese titelte nämlich: Grüne stellen Bio-Höfe an den Tierpranger und zog das Fazit: ‚Den Grünen kann es ein Landwirt offenbar nur ganz schwer recht machen. Dierkes erläutert weiter: Wir Tierhalter beteiligen uns gern, wenn es darum geht, unsere Betriebe weiter zu entwickeln. Dabei erwarten wir jedoch auch, dass unsere Argumente gehört werden. . Wir haben nichts zu verstecken, denn wir wollen die Realität zeigen."


Beispiel Minister Habeck: Es geht auch anders

Dass es auch anders geht, zeigt der grüne Landwirtschaftsminister aus Schleswig-Holstein Dr. Robert Habeck. Der hat sich kürzlich mehrere größere konventionelle Betriebe mit Schweinehaltung angesehen. Im Nachhinein wurde er in der Fachpresse wie folgt zitiert: Wir können innerhalb des bestehenden Systems höhere Standards - etwa durch Ordnungsrecht - herbeiführen, aber damit bleiben wir im System. Die Landwirte, die ich getroffen habe, achten und schätzen ihre Tiere, obwohl sie intensiv wirtschaften. Zwar stünden auch die Bauern in der Pflicht für mehr Tierwohl und höhere Umweltstandards, aber die Politik müsse ebenso die Vermarktung und die Nachfrage im Blick haben. Wenn tierische Produkte im Einzelhandel verramscht werden, ist das ein Skandal.

AbL – Polemik ohne Lösungen

Die AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) hält laut ihrer Pressemeldung das Vorgehen der Grünen in Sachsen für verdienstvoll, dass endlich Zahlen und Fakten ins Internet gestellt würden. Laut dem AbL-Agrarindustrie-Experten Eckehard Niemann, sei die Veröffentlichung der Daten nicht nur für eine Gesamteinschätzung wichtig, sondern auch für eine noch effektivere Bündelung des Widerstands in den Regionen und Bundesländern. Mit einer derartigen Aussage bestätigt die AbL, dass es auch ihr um eine reine Verhinderungsstrategie und die Organisation der Blockade geht.

Die ISN meint dazu: Mit der Schwarz-Weiß-Malerei der AbL und der Einteilung der Betriebe in groß = schlecht und klein = gut kommen wir kein Stück weiter zu Lösungen, die nicht das alleinige Ziel haben, die Nutztierhaltung abzuschaffen. Sollte die AbL mit Ihrem sogenannten Agrarindustrie-Experten nicht besser Lösungen für ihre Mitglieder und die Landwirtschaft insgesamt anbieten, statt - zwar stetig - aber inhaltlich nur an der Oberfläche kratzend, mit Schwarz-Weiß-Diskussionen eine reine Tierhaltungs-Verhinderungsstrategie zu verfolgen. Auch die Mitglieder der AbL werden sich den Marktzusammenhängen nicht entziehen können. Letztendlich geht es doch darum, die Einkommen der Bauernfamilien zu sichern und deren Betriebe in guter Tradition für die Folgegeneration zukunftsfähig aufzustellen. An dieser Stelle sitzen alle Landwirte und Tierhalter im selben Boot. Mit der stetigen pauschalen Verunglimpfung der Branche fügt die AbL ihren eigenen Mitgliedern Schaden zu.


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