Eine Initiative der deutschen Schweinehalter
Das Netzwerk von Bauern für Bauern
22.08.2025rss_feed

ASP in Estland: Schweinebestand stark eingebrochen

ASP in Europa, Stand 20.08.2025 © FLI

ASP in Europa, Stand 20.08.2025 © FLI

Die Afrikanische Schweinepest hat Estlands Schweinehaltung schwer getroffen: Rund 26.000 Tiere mussten infolge von mehreren ASP-Ausbrüchen gekeult werden. Damit ist der landesweite Schweinebestand um mehr als 9% geschrumpft. Die Regierung reagiert mit drastischen Schutzmaßnahmen stellt für die Eindämmungsmaßnahmen ein Krisenbudget bereit. Auch in Litauen und Polen gab es neue Ausbrüche.

 

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in Estland eine Krise ausgelöst. Laut dem estnischen Landwirtschaftsministerium wurden Stand Dienstag (19.8.) in diesem Jahr insgesamt acht Ausbrüche bei Hausschweinen festgestellt, in deren Folge etwa 26.000 Tiere starben oder gekeult worden sind, so Agra Europe.

 

Schweinebestand massiv dezimiert

Damit ist mehr als 9% des landesweiten Bestandes, der dem Tallinner Agrarressort zufolge Ende Juli noch rund 280.000 Tiere umfasste, betroffen. Premierminister Kristen Michal sprach von einer sehr ernsten Situation, die sich auf die Ernährungssicherheit des Landes auswirke.

 

Regierung reagiert mit drastischen Eindämmungsmaßnahmen

Um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, stellt die Regierung Estlands nun knapp 3,8 Mio. Euro für verschiedene Maßnahmen bereit, darunter für Investitionen in die Biosicherheit von Ställen, die Beseitigung von gekeulten Tieren und die Bejagung von Wildschweinen. Die Veterinärbehörde verhängte zudem Aufenthaltsverbote rund um mehrere Betriebe, darunter den landesweit größten Schweinebetrieb, auf dem etwa 50.000 Tiere gehalten werden.

 

Agrarminister warnt vor Exportverlusten

Agrarminister Hendrik Johannes Terras betonte, dass die Branche durch die Unterstützung gestärkt aus der Krise hervorgehen solle, warnte jedoch vor möglichen Exportverlusten. Eine Beschränkung der Ausfuhren wäre ein schwerer Schlag für Estland, betonte der Minister. Im vergangenen Jahr erlösten estnische Schweinefleischexporte laut Regierung rund 22 Mio. Euro.

 

ASP-Ausbrüche in Litauen und Polen

Auch in Litauen und Polen wurden neue ASP-Fälle gemeldet. Der staatliche Veterinärdienst in Litauen meldete am Mittwoch (20.8.) den fünften Fall bei Hausschweinen in diesem Jahr. Betroffen war demnach ein kleiner Bauernhof innerhalb der 10-Kilometer-Überwachungszone eines früheren ASP-Ausbruchs. Am gleichen Tag wurde zudem in Polen der zwölfte Ausbruch in diesem Jahr vermeldet.