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01.10.2025rss_feed

Weitere ASP-Funde in NRW: Kreis Olpe erweitert das Kerngebiet und Schutzzäune

ASP-Gebietskulisse in NRW © FLI

ASP-Gebietskulisse in NRW © FLI

Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) verstärkt der Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen die Schutzmaßnahmen: Das Kerngebiet wird aufgrund weiterer ASP-Funde erweitert sowie zusätzliche Zäune errichtet. Unter Einsatz von Drohnen und Suchhundeteams wird das betroffene Areal weiterhin intensiv nach Kadavern abgesucht. Rund 170 infizierte Wildschweine wurden bislang gefunden – Hausschweine sind weiterhin nicht betroffen.

 

Vor rund dreieinhalb Monaten ist das erste mit der ASP infizierte Wildschwein in Nordrhein-Westfalen bei Kirchhundem im Kreis Olpe gefunden worden. Inzwischen sind rund 170 verendete Wildschweine in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein positiv auf die ASP getestet worden. Nach wie vor ist kein Hausschweinebestand in Nordrhein-Westfalen betroffen.

 

Kerngebiet wird vergrößert und Zaun erweitert

Seit Beginn des Ausbruchs gelten in beiden Kreisen sowie im Hochsauerlandkreis Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der ASP. Hierzu zählen die Einrichtung der Sperrzonen I und II und die Errichtung von Schutzzäunen, damit infizierte Wildschweine das rund 143.000 Hektar große Kerngebiet nicht verlassen können. Mittlerweile wurden rund 114 Kilometer Festzaun um das Kerngebiet errichtet. Nun kommen im Kreis Olpe im Südwesten in der Nähe der Ortschaft Heinsberg noch weitere 25 Kilometer Zaun hinzu, nachdem dort drei weitere ASP-positive Wildschweine tot aufgefunden wurden. Damit wird das Kerngebiet um rund 3.400 Hektar vergrößert. Ebenso wurde ein verendetes Schwein außerhalb des ausgewiesenen Kerngebietes in Siegen-Wittgenstein gefunden – nahe dem Zaun der Sperrzone II, in einem bereits eingezäunten Gebiet. Die Suchteams des Landes setzen ihren Einsatz nach weiteren möglichen ASP-Funden im betroffenen Gebiet fort.

 

Suchhundeteams nach wie vor im Einsatz

Innerhalb und außerhalb der eingezäunten Gebiete wird nach wie vor unter Einsatz von Drohnen und Suchhundeteams, die beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW ausgebildet wurden, nach weiteren Kadavern gesucht. Insgesamt wurden innerhalb und außerhalb des eingezäunten Gebiets rund 100 Quadratkilometer abgesucht. Bereits abgesuchte Gebiete werden nach mehrtägigen Pausen erneut kontrolliert. Um die jüngsten Fundorte und außerhalb des Zauns und des neu geplanten Kerngebiets wird intensiv, besonders in der Nähe von Bachläufen, mit Suchhundeteams gesucht. Dort halten sich an ASP-erkrankte Tiere mit Fieber bevorzugt auf, um sich abzukühlen. Bislang war der Einsatz der Teams in dem teils sehr unwegsamen Gelände mit Borkenkäferflächen und Brombeerdickungen erfolgreich. Derzeit sind 15 Suchhundeteams im Einsatz. Weitere Suchhundeteams befinden sich zurzeit in der Ausbildung beim Landesbetrieb Wald und Holz.

 

Gezielte Jagdmaßnahmen in Abstimmung mit Kreisen

Im umzäunten Kerngebiet laufen bereits von den Kreisen koordinierte jagdliche Maßnahmen, um die Wildschweinpopulation im Kerngebiet möglichst umfangreich zu verringern. Damit wird auch unnötiges Tierleid der eingezäunten und gegebenenfalls infizierten Wildschweine reduziert. Die Jagdstrategie in der um das Kerngebiet liegenden Sperrzone II wird unter den betroffenen Kreisen eng miteinander abgestimmt.

 

Richtlinie des Landes zur Unterstützung der Kommunen

Zur Unterstützung und Deckung finanzieller Aufwände in den betroffenen Kommunen hat das Land NRW im September eine so genannte Billigkeitsrichtlinie veröffentlicht. Danach erstattet das Land Nordrhein-Westfalen den Kommunen im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel als freiwillige Leistung ihre notwendigen Ausgaben im Zusammenhang mit den zur Bekämpfung der ASP rechtlich vorgeschriebenen und fachlich gebotenen Maßnahmen. Dies umfasst beispielsweise die Errichtung und Unterhaltung von Absperrungen im Sinne des Tiergesundheitsgesetzes, insbesondere feste und mobile Zäune sowie Maßnahmen zur Fallwildsuche und Beprobung.